regiestatement

Der Film handelt von sieben Haushaltshilfen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zu diesen Jobs gekommen sind. Es geht um Einblicke in ihren Alltag und Lebensumstände, um eine Wertschätzung ihrer Arbeit und um einen Blick hinter die scheinbar harmlos klingende Frage, wer putzt eigentlich und versorgt die Kinder. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Zusammenhänge lassen den so genannten Privat-Haushalt gar nicht als so privat erscheinen.

1906 gab es die Gründung des 1. gesellschaftlichen Vereins für "Dienstmädchen, Wasch und Putzfrauen", in einer Zeit, in der das Dienstpersonal noch über die Hintertreppe durch den so genannten Dienstboteneingang ging. Heute, 100 Jahre später wird das Bild der privaten Haushalte wiederum geprägt von Dienstleistungen, und es scheint kaum eine Lobby oder Interessensvertretung zu geben. Nach wie vor ist es mit dem Phänomen verbunden, dass die Haushaltshilfen im Verborgenen bleiben. Im besten Fall bedeutet dies, dass die Putzfrau - einige nennen sie auch gute Fee oder guter Geist - ganz fair bezahlt wird, aber  meistens versteckt wird - bis hin zum ausgeprägtesten Fall der Unsichtbarkeit: Menschen ohne Aufenthaltspapiere existieren gar nicht laut Gesetz. Sie führen ein Leben voller Angst, jederzeit aufgegriffen und ausgewiesen zu werden und machen sich so gut wie es geht auch unsichtbar.

Es ist ein Anliegen dieses Films, diese Menschen - auch diejenigen, denen es vielleicht einfach nur peinlich ist, putzen zu gehen - von der "Hintertreppe" wegzuholen und sie mit Respekt durch den Vordereingang gehen zu lassen.

Viele Filmvorführungen sind mit Filmgesprächen organisiert. Hierfür wünsche ich anregende Diskussionen und einen sensiblen Blick auf Arbeitsverhältnisse in
Privat-Haushalten.

Petra Valentin
impressum